Giovanni Battista Bononcini, Giovanni Battista Vitali, Domenico Gabrielli u.a.
Für reichhaltiges Essens und eine altehrwürdige Universität ist Bologna bestens bekannt. Welche Bedeutung der Stadt für die Musikgeschichte zukommt, ist dagegen weniger geläufig. Neben Rom, Venedig und Neapel wurde Bologna im 17. Jahrhundert zu einem Zentrum der musikalischen Entwicklung. Es entstand eine Hochburg des Musikdrucks für Instrumentalmusik und damit ein neues Zentrum des Verlagswesens. Auch die an der Hauptkirche San Petronio damals bereits über 200 Jahre bestehende hervorragende Kapelle erhielt prominenten Zuwachs, als die 1666 vom Grafen Carrati begründete Accademia Filarmonica immer mehr Musiker von Rang nach Bologna zog, die an dieser Bildungsstätte ihre Kompositionen diskutierten und aufführten. Die gedruckten Werke fanden ihrerseits den Weg in das private Musikleben gebildeter Familien.
Die Form der für eine Aufführung außerhalb der Gottesdienste bestimmten Sonaten, die Sonate da camera, erfuhr durch die Bologneser Musiker in dieser Zeit entscheidende Impulse. Anders als in der Kirche, wo eine große Klangfülle gewünscht war, kamen diese Sonaten auch ohne starke Baßinstrumente aus. Das handliche Violoncello erwies sich dazu als idealer Partner der Violine. Nicht ohne Grund kamen die frühesten virtuosen Cellisten aus Bologna: Sie bedachten ihr Instrument neben seiner Rolle als Begleiter als erste auch mit solistischen Aufgaben.
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